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Die »Zeitschrift für Heereskunde« Ausgabe 462![]() Oktober/Dezember 2016 - Auszüge 1 -Uniformkunde Bernd A. Windsheimer: Das in Berlin (Friedrichswerder) garnisonierte altpreußische Infanterieregiment No. 13 von Itzenplitz nahm sehr effektiv an fast allen wichtigen Schlachten des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) teil. Ihm wurde deshalb 1768 die Ehre zuteil, mit No. 1 zusammen – unabhängig vom Dienstalter des Chefs – hinter den Garden und No. 1 als dem ältesten Regiment der Armee permanent an der Spitze der Infanterie zu rangieren. No. 13 ist aber auch das Regiment des Schweizers Ulrich Bräker, der von einem Werbeoffizier zum Dienst in dieses Regiment gepresst wurde und seine Flucht in der Schlacht von Lobositz anschaulich in seinen berühmten Lebenserinnerungen schilderte. Während die Uniform dieses Regiments sehr wohl bekannt ist, rätseln seit mehr als hundert Jahre Militärhistoriker, wie die Grenadiermütze des preußischen Infanterieregiments No. 13 von Itzenplitz während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen ausgesehen haben könnte. Schon im 19. Jahrhundert war sie in der Berliner Zeughaussammlung nicht mehr nachweisbar oder auch nie vorhanden, wie Hans Bleckwenn behauptet. Es gibt nur wenige Hinweise, wie etwa eine vage Beschreibung im Buchsweiler Inventar, einer Auflistung von militärischen Sammlungsstücken, welche Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt in Buchsweiler (Elsass) nach 1740 angelegt und bis zu seinem Tode 1790 erweitert hat. Außerdem existierte noch eine kleine zeitgenössische colorierte Zeichnung aus der „Leipziger Handschrift“, in der in den 1750er Jahren der Zeichner Johann Gottfried Schulz einen Grenadier von No. 13 als seitliche kleine Ganzfigur wiedergegeben hat, wobei nur erkennbar ist, dass die Metallbeschläge versilbert waren, der Sack aus blauem Tuch und der Kranz weiß gewesen sein muss. Zudem existierte noch eine Rekonstruktionszeichnung der Rückseite der Mütze von Alfred Gay, einem Mitarbeiter des Wehrgeschichtlichen Museums Rastatt. Sie zeigt, dass der rückseitige Beschlag mit denen von No. 21, No. 30 und G VII identisch gewesen sein muss. Umso überraschender war jüngst die Veröffentlichung eines Artikels in der russischen Fachzeitschrift „Krieg und Waffen“ von W. N. Malyshew „Preußische Grenadier und Füsiliermützen des Siebenjährigen Krieges. Aus den Sammlungen militärhistorischer Museen der Artillerie, des Ingenieurwesens und des Heeres“. Hier wurde neben anderen Mützen eine preußische Grenadiermütze von No. 13 aus dem Suvorov-Museum / St. Petersburg beschrieben und in drei Fotos abgebildet.
Das besondere Bild: Jean Bellmann: Ein seltenes Foto: Radfahrer vom Dragoner-Regiment Königin Olga (1. Württembergisches) Nr. 25 um 1912 Das besondere Objekt: Daniel Krause: ![]() Die Befassung mit personenbezogenen Realien stellt insbesondere in der Ordenskunde einen besonderen Höhepunkt dar, erlaubt dies doch, ansonsten anonyme Gegenstände „zum Leben zu erwecken“ und dadurch einen Blick auf den ursprünglichen Träger einer Auszeichnung, sein Leben, sein Wirken und seine Zeit zu werfen. Die Überschneidungen von Ordens- und Heereskunde werden am hier vorgestellten Schulterstück deutlich sichtbar – ein Uniformstück, vergeben als besondere, noch dazu singuläre Auszeichnung. Der Verfasser, versehen mit einer gewissen Affinität zu den Trägern der höchsten preußischen Kriegsauszeichnung – dem Orden Pour le Mérite, konnte in den letzten Jahren mehrere Rangabzeichen von Trägern dieses hohen Ordens in seine Sammlung aufnehmen, die hier in loser Folge vorgestellt werden sollen. Rudolf Schniewindt wurde 1875 auf Gut Berentrop geboren. Er trat 1892 ins 3. Magdeburgische InfRgt Nr. 66 ein... Abb.:
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