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Die »Zeitschrift für Heereskunde« Ausgabe 461![]() Juli/September 2016 - Auszüge -AUS DER REDAKTION Auf der Jahreshauptversammlung in Bad Langensalza wurde unter anderem wieder die Bedeutung der Arbeitskreise und Stammtische für die Gesellschaft für Heereskunde betont. Neben unserer Zeitschrift können die Mitglieder und Gäste in diesen Veranstaltungen die vielfältigen Gebiete der Kulturgeschichte der Streitkräfte, also das Hauptanliegen unserer 1898 gegründeten Vereinigung, erfahren, sich darüber unterhalten und häufig auch neue Mitglieder gewinnen. In diesem Heft informieren wir deshalb außer über die Jahreshauptversammlung und auch ausführlich über zwei Stammtische. Hierdurch sollen andere angesprochen werden, ebenfalls von ihren Erfahrungen/Erlebnissen zu berichten, vielleicht sogar weitere Stammtische zu gründen. Zu dem letzten Heft (Heereskunde Nr. 460) haben unsere Leser erfreulich zahlreich Stellung genommen, schriftlich und auch telefonisch. Neben den überwiegend positiven Stimmen gab es auch gelegentlich Unzufriedenheit. Die Redaktion nimmt die an sie herangetragene Wir wünschen uns außerdem auch künftig Beiträge unserer Leser, die offene Fragen an den Sachverstand der übrigen Leser stellen oder Stücke aus ihren Sammlungen vorstellen. Bei den Sammlerstücken sollte nicht unbedingt auf den materiellen Wert sondern die heereskundliche Besonderheit des Exponats oder eines Details geachtet werden. Ulrich Herr und Werner Trolp Militärgeschichte Gerd Stolz: Die Literatur zum dänisch-deutschen Krieg von 1864 umfasst im Wesentlichen militärhistorische Abhandlungen und kriegsgeschichtliche Darstellungen unterschiedlicher Provenienz und Qualität, die Erinnerungsliteratur von Kriegsteilnehmern, Regimentsgeschichten sowie militärhistorische, teilweise ausschließlich regionalgeschichtliche Abhandlungen einer großen Themenvielfalt. Zur Frage der dänischen Kriegsgefangenen sowie deren Behandlung in den Nehmestaaten gibt es einige wenige persönliche, in Dänemark publizierte Erinnerungen dänischer Soldaten, zu den preußischen und österreichischen Kriegsgefangenen in Dänemark keine Darstellung. Die Forschung hat diesen Bereich bisher ausgespart, und so kann man schnell und allzu leichtfertig zu dem Ergebnis kommen, Kriegsgefangenschaft im dänisch-deutschen Krieg des Jahres 1864 gehört zu den vergessenen Themen der Militärgeschichte.
Werner Knoll: In vielen Schlachten des 18. Jahrhunderts erwies sich die Infanterie des preußischen Heeres unter Friedrich II. als die beste Europas. Sie verdankte das vor allem den Ausbildungsmaßnahmen durch Leopold I., dem Fürsten von Anhalt-Dessau, besser bekannt unter dem Namen der „ Alte Dessauer“, denn immerhin führte er noch in relativ späteren Lebensjahren Truppen auf dem Schlachtfeld. Andere sprechen von ihm als dem Drillmeister des preußischen Heeres. Seine Wertschätzung wird durch ein Urteil Heinrich Dietrich von Bülows aus dem Jahre 1805 bestätigt. Er schrieb: „Der Spanische Successionskrieg (gemeint ist der Spanische Erbfolgekrieg – der Verfasser) bildete ein militärisches Genie, welches mehr zur Ausbildung der Feuertaktik beigetragen hat, als alle anderen Feldherren: denn ohne ihn wäre Friedrich der Zweite, im militärischen Sinne, nie gewesen.“ ![]()
Abb.: Fahnen Gerhard Rüddenklau: Der Ursprung von Fahnen geht auf einfache Feldzeichen zurück, die schon in vorgeschichtlicher Zeit bei kriegerischen Unternehmungen mitgeführt wurden. Sie sollten schon immer die Zugehörigkeit zu einem Heeresteil andeuten und das Zeichen sein, das die Kämpfenden zusammenhielt und Versprengten ein Sammeln ermöglichte. Der Erfolg einer Gemeinschaft von Kämpfern wurde zur Wurzel eines Korpsgeistes. Ausdruck fand er im Ruf des Truppenteils, dem Ruhm des Regiments. Von den „Privatarmeen“ der Landsknechtszeit bis zu den Söldnerheeren des 17. Jahrhunderts gründete sich das innere Gefüge einer Armee vornehmlich auf diesen Korpsgeist. Die Fahne als äußeres Unterscheidungs- In Preußen verband sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal seit der Verstaatlichung des Militärwesens in Europa der Korpsgeist der Truppenteile mit dem Begriff Vaterland („PATRIA“). Mit den Umwälzungen, die der französischen Revolution und den Kriegen gegen Napoleon folgten, wurden Korpsgeist und Patriotismus durch die Idee der Nation und das staatsbürgerliche Bewusstsein ergänzt. In der Symbolik der Fahnen und in ihrer Behandlung spiegeln sich diese Wandlungen wider. Ohne selbst Tradition zu sein, sind sie jeweils als Traditionssymbole ihrer Zeitepoche zu verstehen.
Blankwaffen Gerhard Große Löscher: In anderen Zusammenhängen wurden die hannoverschen Offiziersäbel der Georg-V.-Ära in der Literatur der 1970er Jahre erwähnt. In Erinnerung an die Auflösung der hannoverschen Armee vor 150 Jahren werden die hannoverschen Offizier-Säbelmodelle hier zusammenfassend vorgestellt. Mit General-Ordre an die Armee vom 9. September 1852 hat der Nachfolger von König Ernst August, sein Sohn Georg V. (regierte 1851 – 1866) „… die Einführung anderer Seitengewehre für Offiziere zu verfügen geruht und sollen dieselben künftig in Säbeln bestehen, welche sich in drei Modellen von einander unterscheiden: 1) Säbel für die schwere Cavallerie, Diese Säbel haben einen Korb von Argentan mit dem [es folgt gedruckte kgl. Chiffre] und der Krone und eine stählerne Scheide; die Modelle sind in der General-Adjudantur zur Ansicht vorrätig und sollen auch hinsichtlich der Total-Länge des Säbels streng festgehalten werden, so daß insbesondere der für die Infanterie bestimm te nicht unter 41 und nicht über 42 Zoll lang sein soll.“
Ulrich Schiers: In der Sonderausstellung über die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 – 1851 waren in den Standorten Rendsburg und Kiel drei Dolche des chirurgischen Instrumentenmachers Beckmann aus Kiel ausgestellt. Da diese in den Katalogen entweder gar nicht, oder nur sehr klein abgebildet wurden, hier eine kleine Nachschau.
Formations- / Organisationsgeschichte Ulrich Schiers:
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